Der menschliche Fuß ist eine überaus komplexe Konstruktion aus 28 Knochen, 107 Bänder und 19 Muskeln. Aufgrund der Wölbung liegt der Fuß hauptsächlich auf drei Punkten auf: der Ferse, den äußeren und innerer Fußballen. Die Längs- und Querwölbung sorgt für die nötige Stabilität, damit der Fuß das gesamte Körpergewicht auf seiner im Verhältnis zur Körpergröße relativ kleinen Fläche tragen kann.
Kinderfüße sind weich und formbar
Kinderfüße unterscheiden sich deutlich von den Füßen Erwachsener. Bei Kindern sind Sehnen, Bänder und das Bindegewebe noch sehr weich und dehnbar. Auch sind die Knochen noch eher knorpelig. Erst im Laufe der ersten Lebensjahre vollzieht sich die Verknöcherung des Skelettes. Bei Kinderfüßen beginnt der Prozess am Rückfuss außen und am Vorfuß innen. Der Zeitpunkt des Beginns und die Dauer der Verknöcherungsphase variieren. [Maier, Killmann 2003].
Wie lange es dauert, bis Kinderfüße ihre volle Funktionsfähigkeit erreicht haben und wann die jeweils nächste Entwicklungsstufe erreicht ist, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Keine Entwicklungsstufe kann jedoch übersprungen und gar der Verlauf beschleunigt werden. Erst mit etwa 13 Jahren ist dieser Wachstums- und Reifungsprozess der Füße bei Mädchen abgeschlossen. Bei Jungen dauert der Vorgang etwa zwei Jahre länger. Nur wenn die Füße in ihrer Entwicklung nicht behindert und eingeschränkt werden, können aus ihnen gesunde Erwachsenenfüße werden.
Rund 98 Prozent aller Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt
Dem gegenüber leiden etwa 40% der Erwachsenen an Fußproblemen. Besonders verbreitet ist der „Hallux valgus“. Hierbei knickt die große Zehe in Richtung der anderen Zehen ab und der Innenballen steht heraus, was zu Schmerzen beim Laufen führen kann. [Maier, Killmann 2003].
Zwar gibt es keine wissenschaftlichen Studien, in denen eine Gruppe von Menschen von Kindesfüßen an regelmäßig auf entstehende Fußschäden untersucht wurde und so ein direkter Zusammenhang zwischen Schuhen und Fußschäden hätte bewiesen werden können. Dennoch legen Untersuchungen aus den 1950er und 1960er Jahren, einen direkten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Fußschäden und dem Tragen geschlossener Schuhen sehr nahe.
Erwachsene sind selbst in der Lage zu beurteilen, ob ein Schuh drückt und schmerzt. Kinder können das nicht! Ihre Füße besitzen noch keine „harten Knochen“, die anstoßen und schmerzen können. Vielmehr passen sich die noch weichen und biegsamen Füße im Kleinkindalter der sie umgebenden Form an. Es ist schon erstaunlich, wie sehr ein Kind seine Füße in Schuhe quetschen kann, die viel zu klein sind, ohne dies zu merken, beziehungsweise ohne dies anzuzeigen.
Zu kleine Schuhe können sich die Füße verformen
Sind die Schuhe zu klein können sich die Füße verformen und Fehlstellungen und Haltungsschäden die (Spät-)Folge sein. Der zu kleine Schuh gibt den Zehen nicht genug Raum. Die Zehen knicken in Richtung der Fußaußenkante ab, allen voran die große Zeh. Gleiches gilt übrigens auch für zu enge Socken.